Der Präsident des RC Miltenberg Christian Hepner umriss die Arbeit des internationalen Serviceclubs Rotary International in kurzen Worten und wies besonders auf das Austauschprogramm für Jugendliche hin. Joachim Fertig erläuterte den Ablauf der Berufsberatung und ermunterte dabei die Gäste zu großer Mobilität. Ausgelegte Schilder auf den Tischen signalisierten den Schülern die Berufsgruppe und die Ansprechpartner. Die einen entdeckten sofort ihren richtigen Tisch, die anderen schlenderten durch die Reihen und ließen sich von den Berufsbildern animieren oder "stürmten" das zusätzliche Nebenzimmer mit den Sozialberufen.
Insgesamt war das Interesse der Jugendlichen sehr groß. Die Zielrichtung ist jedoch von Jahr zu Jahr unterschiedlich und nicht vollständig nicht kalkulierbar. Waren in den letzten Jahren diese oder jene Berufe besonders gefragt, zeigte sich bei der aktuellen Berufsberatung ein anderes Bild. z. B. in der Sparte "Informatik". Hier gab es keinen einzigen Gesprächswunsch.
Unsere Informationsmöglichkeit durch die rotarischen Freunde und die vielen helfenden Gäste war wieder einmal ein voller Erfolg und sollte - so meine ich auch weiterhin ein Zähnchen unseres rotarischen Rades sein. Vielen Dank an die Sparkasse, die diese Zusammenführung ermöglichte und mit Speis und Trank für einen runden Abend sorgte.
Wolfgang Zwirner
Dr. Heinz Linduschka entwirft für die Veröffentlichung im Main-Echo vom 09. Oktober 2015:
„Die Informationen des Praktikers haben uns Mut gemacht!“ Großer Andrang bei den Berufsgesprächen von Rotary in Miltenberg
Miltenberg. Weit über 100 junge Frauen und Männer aus den
Abschlussklassen der Gymnasien Miltenberg, Elsenfeld und Erlenbachund aus FOS und BOS konnten
Sparkassenvorstand Heinz-Peter Kehrer als „Hausherr“ und der amtierende
Rotary-Präsident Dr. Christian Hepner am frühen Dienstagabend im Panoramasaal der
Sparkasse begrüßen. Dazu kamen noch gut 40 Rotarymitglieder und –gäste, die oft
nach Jahrzehnten erfolgreichen Berufslebens den Jugendlichen wertvolle Tipps
für ihren Wunschberuf gaben. Mehr als 60 Berufe und Berufsfelder standen auf
der Wunschliste, die „Renner“ waren in diesem Jahr Medizin und Pharmazie mit insgesamt
25 Meldungen, genau so viel Interesse fanden in der Summe Psychologie und
Soziologie. Die chemische Industrie, Architektur/Denkmalschutz, Marketing,
Betriebswirtschaft und Maschinenbau waren mit je rund 10 Meldungen ebenfalls
stark nachgefragt. Ganz im Gegensatz dazu Orgelbau, Forstwirtschaft und
Theologie, die es jeweils auf gerade einen Interessenten brachten. Auch für das
Bank- und Kreditwesen interessierten sich nur drei Besucher.
Wie so ein Gespräch bei der traditionsreichen
Rotary-Veranstaltung abläuft, wurde an einem Tisch im hinteren Bereich des gut
gefüllten Saals deutlich, als Dipl.-Ing. Helmut Wichtlhuber vier junge Männer
über Maschinenbau informierte. Der Geschäftsführer des mittelständischen
Unternehmens FBM Maschinenbau in Faulbach nutzte seine mehr als 30jährige
Berufserfahrung als Gesprächspartner mit viel Erfahrung und konnte den Zuhörern
sehr anschaulich vermitteln, was auf sie zukommt, wenn sie sich auf ein
Maschinenbaustudium einlassen. Wichtig seien vor allem die richtigen
Voraussetzungen: „Man sollte in der Schule Interesse an den MINT-Fächern
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) haben sein und dort auch
gute Leistungen bringen. Dazu kam bei mir noch die ‚Lust am Basteln‘.“
Zwei der Schüler nickten zustimmend, kein Wunder, schließlich schienen
diese Voraussetzungen auf die 17jährigen Peter Wild und Kristof Hofrichter aus
Miltenberg wie zugeschnitten. Beide besuchen die 12.Jahrgangsstufe am JBG
Miltenberg, sind durch ihre Väter in Sachen Maschinenbau „vorbelastet“ und
bezeichnen Mathematik und Physik als ihre Lieblingsfächer. Sie hörten
aufmerksam zu, als Wichtlhuber davon erzählte, wie er nach einer Lehre inMünchen studierte – damals noch in einem
Diplomstudiengang -, von den Anforderungen in Diplomvor- und –hauptprüfung
sprach und davon, wie vielseitig dieses Studium auch heute noch ist, obwohl
Wichtlhuber, „Chef“ eines Unternehmens mit 130 Beschäftigten, darunter 20
Auszubildende, von der Studienreform mit Bachelor- und Masterstudiengang als
Praktiker nicht viel hält. Sein Urteil: „Beim Bachelorabschluss kann von
Berufsqualifizierung kaum die Rede sein.“
Nicht nur die beiden Miltenberger Abiturienten wollten natürlich
wissen, was das für sie bedeutet, denn ein Zurück zum Diplomstudiengang wird es
sicher nicht geben. Der Rat des erfolgreichen Praktikers war eindeutig: „Ihr
müsst von Anfang an konzentriert dabei sein, um auf jeden Fall zu denen zu
gehören, die ein Masterstudium absolvieren können. Ein Praktikum ist aus sehr
sinnvoll!“ Nicht nur für Wichtlhuber gibt ein großes Defizit: „Es kann nicht
sein, dass man an den Universitäten selbst nicht weiß,wie viele Bachelorabsolventen den Zugang zum
Masterstudium erhalten.“
Dass Maschinenbau ein Berufsfeld mit vielen Facetten ist und das
Studium Einblicke in viele andere Bereiche öffnet, dass Englisch auf jeden Fall
gut beherrscht werden sollte, und nicht zuletzt der Hinweis auf ein durchaus
gutes Einstiegsgehalt nach erfolgreichem Studium traf nicht nur bei Peter Wild
und bei Kristof Hofrichter auf großes Interesse. Die beiden jungen Miltenberger
waren nach einer guten Stunde jedenfalls fester denn je entschlossen, nach dem
Abitur mit dem Studium des Maschinenbaus zu beginnen. Dass sie von Wichtlhuber
die Vorzüge eines dualen Studiums ans Herz gelegt bekamen, trug sicher zu ihrem
positiven Fazit bei. Sie waren sich einig: „Wir haben das gehört, was wir
erhofft haben: Informationen durch einen Praktiker, der uns ganz nebenbei noch
mehr Mut gemacht hat!“
Heinz Linduschka
Zwei Schüler hören aufmerksam zu, als Dipl.-Ing. Helmut Wichtlhuber ihnen seine Erfahrungen
im Berufsfeld Maschinenbau praxisnah vermittelte.
Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler und
rund 40 Berater von Rotary füllten am Montag den Panoramasaal bis auf den
letzten Platz.
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