Termine vorstand projekte service clubleben links
Suchanfrage abschicken
Distrikt Aktuell

Distriktversammlung 2016
Rotary und die Krämerbrücke in Erfurt
PETS im Rückblick
Halbjahrestreffen der Präsidenten - Nachlese
RYLA - Seminare 2016
Club Termine

03.05.2016 12.30 Uhr
Gesprächsforum (S.H.A.)

10.05.2016 19.30 Uhr
Besichtigung der St. Kilian Distillers GmbH

17.05.2016
Ausschwärmwoche - "Bei unseren rotarischen Nachbarn"

» zur Übersicht


Termine Aktuell

18.06.2016 - 10:00
Distriktkonferenz (A)

» zur Übersicht


Powered by WebEdition CMS
Bildillustration

Jahresprojekt im Jahr 2009/2010 Fertigstellung 2012
Limesturmstelle Wp 13/7 bei Reichartshausen / Wenschdorf

Trennlinie

Nachrichtenbild Römererbe ins Bewusstsein gebracht
Rotary-Projekt: Rekonstruierte Limesturmstelle Wp 7/13 im Reichartshausener Hagwald der Öffentlichkeit vorgestellt
Text und Bilder aus dem Main-Echo (hier: Artikel als pdf-Datei) 

Römererbe ins Bewusstsein gebracht

Rotary-Projekt: Rekonstruierte Limesturmstelle Wp 7/13 im Reichartshausener Hagwald der Öffentlichkeit vorgestellt

Amorbach-Reichartshausen Nur sechs Grad, dazu ein schneidender Nordwestwind am Samstag bei der Übergabe der restaurierten Limesturmstelle Reichartshausen: Wenn heute selbst Gäste mit funktioneller Kleidung frieren wie die Schneider, fragt man sich, wie sehr erst die römischen Soldaten, die einst am Limes Dienst schoben, geschlottert haben müssen.

Mit der teilweisen Rekonstruktion der Limesturmstelle Wp 7/13 im Amorbacher Stadtteil Reichartshausen hat der Rotary-Club Miltenberg ein beispielhaftes archäologisches und heimatgeschichtliches Gemeindienstprojekt realisiert. Projektleiter Ludwig Scheurich (rechts) übergab die Limesturmstelle symbolisch mit der Überreichung eines Bildes an Amorbachs Bürgermeister Peter Schmitt. Die Stadt Amorbach hat zugesagt, die Limesturmstelle zu pflegen und zu unterhalten. Foto: Winfried Zang

Wenn die Steine im Limesturm reden könnten, hätten sie aber sicher viel mehr zu erzählen als über einst verwendete Textilien: Wie die Römer ihre Grenzen befestigten, wie die Wachtürme im Laufe der Jahrhunderte verfielen - und wie auf Initiative des Rotariers Ludwig Scheurich am Waldrand in Reichartshausen und unter Mithilfe vieler Bürger und Fachleute die Limesturmstelle Wp 7/13 teilweise rekonstruiert wurde.
Gutes im Geist des Dienens tun
In Vertretung des Präsidenten des Rotary-Clubs Miltenberg, Friedbert Berres, wies Josef Foit darauf hin, dass es der Beharrlichkeit und der Vision Ludwig Scheurichs sowie des Einsatzes vieler Rotarier und Bürger bedurft habe, um das Projekt abzuschließen. Es sei sicher »ein Bild für römische Götter« gewesen, als die Beteiligten im Schweiße ihres Angesichts den Untergrund erschlossen hätten, sagte Foit und wies auf das Motto der Rotarier hin, Gutes im Geist des Dienens zu tun.
Projektleiter Ludwig Scheurich erklärte, dass der Rotary-Club anhand einer Formulierung im Bayerischen Limesentwicklungsplan darauf gekommen sei, ein archäologisches, geschichts- und heimatkundliches Gemeindienstprojekt anzugehen. Dank der Zustimmung von Jürgen Obmann, dem Leiter der Limes-Koordinierungsstelle, sei das Projekt im Juli 2009 angegangen worden. Die untere Denkmalschutzbehörde am Landratsamt habe zügig die Erlaubnis erteilt und dank der Stadt Amorbach sowie der Zustimmung der Grundstückseigentümerin Christa Erbacher sei die langfristige privatrechtliche Nutzung ermöglicht worden. Darüber hinaus habe die Stadt zugesichert, die Anlage zu pflegen und zu unterhalten.
Nach Rodungs-, Entbuschungs- und Säuberungsarbeiten hätten die Rotarier sowie Bürger aus Reichartshausen und Neudorf die Turmstelle mühevoll freigelegt. 374 unentgeltliche Arbeitsstunden seien geleistet worden, zählte Scheurich auf und lobte den Eifer aller Helfer. Der Archäologe Marcus Jae habe nach der Ausgrabung mittels Vermessung, Aufzeichnung und Fotografien eine umfangreiche Dokumentation erstellt.
Römische Anlagen erschließen
Die Firma Walz habe die Naturstein-Mauerarbeiten ausgeführt. Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit der Stadt Miltenberg und dem Förderkreis Historisches Miltenberg sei die Turmstelle in das Projekt »Limes erleben« eingebunden worden, mit dem die Stadt Miltenberg die archäologische Erschließung weiterer römischer Anlagen im Raum Miltenberg angegangen hat.
Der Rotary-Club wolle mit seinem Engagement das Bewusstsein für die historische Bedeutung der Relikte des römischen Grenzwalles und für dessen direkten Anschauungs- und Erlebniswert schaffen, erklärte Ludwig Scheurich. Damit spreche man geschichtsinteressierte Bürger, Schüler, Jugendliche, Wanderer und Naturfreunde an. Die Limesturmstelle eigne sich auch als Anschauungsobjekt für den Geschichtsunterricht, befand Scheurich und stellte die Hinweistafeln vor. Geplant seien Dokumentationsbroschüren, schulpädagogische Schriften sowie touristische Broschüren. Scheurich übergab die Anlage symbolisch mit einem Bild an Amorbachs Bürgermeister Peter Schmitt.
Identitätsstiftende Bedeutung
Schmitt wies darauf hin, dass der Limes für die Bevölkerung von großer identitätsstiftender Bedeutung sei. Aus touristischer Sicht seien Ausbau und Ausschilderung solcher Objekte sehr zu begrüßen, sagte Amorbachs Bürgermeister. Durch Engagement wie das seitens des Rotary-Clubs, die Vernetzung aller Limes-Angebote und die professionelle Einbindung in das überregionale touristische Wander- und Radwegenetz war sich Schmitt sicher, »dass die Römer im Odenwald ankommen und gut touristisch zu vermarkten sind.«
In Vertretung von Landrat Roland Schwing befasste sich Dietmar Fieger mit der Tradition der Limesforschung. Fieger erwähnte beispielhaft den pensionierten Kreisrichter Wilhelm Conrady, der im Jahr 1879 die Limesstrecke vom Kastell Walldürn bis zum Main entdeckt hatte. Auch wenn die Limesturmstelle nur klein sei, so sei sie dennoch Teil des größten Bodendenkmals in Deutschland, des obergermanisch-rätischen Limes. Mit seiner Arbeit habe der Rotary-Club die Steine zum Reden gebracht, so Fieger.
Michael Schön, Vertreter der Baufirma Walz, übergab Ludwig Scheurich ein Stück harten Sandstein, der mit dem Zunftzeichen der Steinmetze versehen ist. Der Archäologe Marcus Jae blickte auf die Arbeiten zurück und berichtete von anfänglichem Frust, als man zunächst nichts im Untergrund gefunden habe. Dann aber habe man das riesige Engagement der Bürger manchmal sogar bremsen müssen. »Es war insgesamt eine sehr schöne Aktion«, sagte Jae, auch wenn der ein oder andere Beteiligte während der Arbeiten sicher graue Haare bekommen habe.
Unter musikalischer Begleitung der Musikkapelle Reichartshausen-Neudorf (Leitung Hans-Otto Lausberger) endete die Feierstunde, ehe sich die rund 80 Gäste auf die heiße Gulaschsuppe stürzten, um sich aufzuwärmen. Winfried Zang

Was lange währte, wurde endlich gut: Im April 2010 starteten die Arbeiten zur Freilegung des Fundaments der Limesturmstelle in Reichartshausen (Bild). Mit großer Mühe legten die Hobby-Archäologen die Fundamente des Limesturms frei. Aus unscheinbaren Mauerresten entstand das perfekt gemauert Fundament eines römischen Limesturms. Archiv-Foto: Winfried Zang

Hintergrund: Die Finanzierung der Rekonstruktion

Insgesamt hat das Projekt 26 000 Euro gekostet, dank vieler Spender und Fördertöpfe war die finanzielle Hilfe aber groß. Das Landesamt für Denkmalpflege steuerte 10 000 Euro bei, aus einem Förderprogramm des Berliner Bundesbau-ministeriums flossen 5600 Euro. Aus der Kulturstiftung des Bezirks Unterfrankens bekam man in zwei Zuschussverfahren insgesamt rund 5000 Euro. Der Fremdenverkehrsverein Miltenberg spendete 1500 Euro, dazu kamen je 500 Euro von der Sparkasse Miltenberg-Obernburg und der Raiffeisen-Volksbank Miltenberg. Der Rotary-Club trug die verbleibende Summe von rund 3000 Euro. Das Einbringen von Eigenleistungen ersparte Ausgaben in Höhe von über 5000 Euro.(wiz)

Montag, 9. August 2010/web815
Letzte Änderung: 17.10.12/web815


Seite drucken Druckansicht « zurück
Trennlinie

Login der Mitglieder

Benutzer-ID


Kennwort




Passwort vergessen?
Hier anfordern

Neu registrieren  Neu registrieren

HomeStartseite
KontaktKontakt
ImpressumImpressum
HaftungHaftung
WebmasterWebmaster
henworxrealisiert durch
henworx
©Rotary Verlags GmbH