Der aus Kleinheubach stammende Priester ist
Missionar in Kolumbien. Zur Finanzierung seines Studiums arbeitete er in den
Semesterferien in der elterlichen Firma von Friedbert Berres. So kennt er Pater
Vinzenz bereits aus seiner Kindheit.
San Vicente del Caguán ist eine
Stadt mit 51.000 Einwohnern im Nordwesten der kolumbianischen Provinz Caquetá.
Die Provinzhauptstadt der Stadt heißt Florencia. Der Ort liegt südwestlich von
Bogotá (Hauptstadt Kolumbiens).
Mit „der guten alten Dornier" (Zitat von Pater Maidhof) fliegt man die 400
km Entfernung in 40 Minuten. Auf der Landstraße sind es 670 km, die man mit
einer guten Busverbindung in 12 Stunden (20h abends bis 10h morgens)
zurücklegen kann. Zwei Andengebirgszüge sind dabei zu überqueren.
Der legale Haupterwerb wird zum
Großteil mit Rinderzucht, Verarbeitung von Fleisch und Milch bestritten. Der
Ort und die Menschen stehen jedoch stark unter dem starken Einfluss der sie
umgebenden kolumbianischen Guerilla, dem illegalen Drogenanbau und
Drogenhandel. Der Orden der Salesianer Don Bosco versucht diesem negativen
kriminellen Szenario entgegen zu wirken und unterhält im Ort eine
Landwirtschaftsschule.
In San Vincente del Caguán sind
die Lebenshaltungskosten wesentlich höher als in Bogotá, die Gesundheitskosten sind
für viele nicht erschwinglich. Zwar gibt es über den Fluss Wasser in jeder
Menge und zu jeder Jahreszeit. Trink- und Waschwasser sind jedoch rar oder sehr
teuer.
Eine im Aufbau befindliche Wasserreinigungsanlage
unterstützt die Landwirtschaftsschule mit angegliedertem Internat und diversen Betriebs-
bzw. Produktionsstätten. Die Schule hat 110 Schüler, 600 sonstige Schüler aus
der gesamten Umgebung, 25 Lehrer sowie Angestellte und Arbeiter. Zum
landwirtschaftlichen Betrieb gehören 5 Schweine (4 Mutterschweine, 1 Eber), 12
Milchkühe und Kälber, 1000 Hühner und 4 Fischteiche. Es werden dort Zuckerrohr,
Früchte und Milch verarbeitet.
Das Wasser wird aus dem Rio
Caguán gewonnen. Dieser Fluss führt immer Wasser, für die Einwohner der Stadt
gibt es jedoch keine Wasseraufbereitung. Daher haben manche Privatleute sich teilweise
kleine Filteranlagen angeschafft. Die alte Wasseraufbereitung des Internats war
so klein, so dass das gereinigte Wasser für Suppe und Kakao für die Internatsschüler
reichte. Die Wäsche und Körperpflege erfolgte mit dem Wasser direkt aus dem
Fluss Caguán. In der Regenzeit führt der Fluss jedoch eine braune und stark
verunreinigte Brühe.
Unter der Leitung des Baumeisters der Diözese
San Vincente wurden bisher die Stromversorgung und das Rohrleitungssystem für
18.500.000 Pesos (ca. 7115 €) erneuert. Von der Salesianerprovinz Bogotá gab es
einen Zuschuss von 11 Mio Pesos (ca. 4230 €), 7,3 Mio Pesos (ca. 2800 €) kamen
von der Diözese.
Eine Elektropumpe saugt das Wasser in 80 m
Entfernung aus dem Fluss und pumpt es in einen Wassertank auf 13 m Höhe. Von
dort fließt es mit direktem Druck in alle Leitungen.
Der Wassertank auf dem Turm und die Rohrleitungen
mussten chemisch gereinigt werden. Der Tank wurde mit Sika neu verputzt. Unter
dem Tank wurde eine Plattform betoniert. Darauf steht eine Turbine, mit der der
Schmutz vom Wasser getrennt wird. In kleinen Kokosbottichen werden Metallspuren
herausgefiltert. Der Rest wird chemisch gereinigt.
Es fehlt ein Maschinenhaus am Fluss um den
Motor vor Dieben zu schützen (der Fluss ist die natürliche Grenze). Die Kosten
hierfür belaufen sich auf ca. 5 Mio Pesos (ca. 1900 €) da auf dem vorhandenen
Schwemmsand eine massive Fundamentierung notwendig ist.
Für das Gesamtwerk hat die Missionsprokur der
Salesianer in Bonn 41.300 Dollar gezahlt. 30.000 Dollar davon sind eine Spende
der Erbacherstiftung (Firma Erbacher/Josera
in Kleinheubach). Der Rest setzt sich aus vielen kleinen Spenden an Pater
Maidhof persönlich zusammen. Der Wechselkurs betrug damals 1700 Pesos pro
Dollar. Bisher wurden 71 Mio Pesos in Apparate, deren Montage und in Chemikalien
investiert.
Das Budget ist jedoch bereits um 10 Mio Pesos
überzogen. Deshalb musste bereits Geld „irgendwo ausgeliehen" (Zitat Pater
Maidhof) werden. Rechnet man die 5 Mio Pesos für das Maschinenhaus am Fluss
dazu gibt es zurzeit einen Fehlbetrag von umgerechnet ca. 5769 €. Für die finanzielle
Unterstützung des Gesamtprojektes durch den RC Miltenberg bedankt sich Pater
Maidhof sehr herzlich. Vergelt’s Gott! |