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Das Gemeindienstprojekt „Waldmuseum Watterbacher Haus“
Das älteste Bauernhaus des Odenwaldes

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Waldmuseum Am 1. August 1997 wurde das „Waldmuseum Watterbacher Haus“ im Ortsteil Preunschen der Marktgemeinde Kirchzell im bayerischen Odenwald eröffnet. Das als Watterbacher Haus bekannte Gebäude ist nach seinem ursprünglichen Standort in Watterbach, einem weiteren Gemeindeteil von Kirchzell, benannt. Es gilt als das älteste erhaltene Bauernhaus des Odenwalds.
Am 1. August 1997 wurde das „Waldmuseum Watterbacher Haus“ im Ortsteil Preunschen der Marktgemeinde Kirchzell im bayerischen Odenwald eröffnet. Das als Watterbacher Haus bekannte Gebäude ist nach seinem ursprünglichen Standort in Watterbach, einem weiteren Gemeindeteil von Kirchzell, benannt. Es gilt als das älteste erhaltene Bauernhaus des Odenwalds.
Der mittelalterliche Fachwerk- und Firstständerbau ist mit sog. Firstsäulen konstruiert. Fünf durchgehende, in der Längsachse angeordnete Balken tragen die Firstpfette. Eine dendrochronologische Untersuchung - die wissenschaftliche Untersuchung  mehrerer Holzproben nach der Jahresringmethode - ergab ein Baudatum um 1475. Das Haus war ein sogenanntes Wohnstallhaus, das bedeutet, Stall und Wohnung waren unter einem Dach - so wie es im Odenwald allgemein üblich war.
Waldmuseum

Als die ursprünglichen Besitzer das Haus wegen eines Neubaus abreißen wollten, erkannten wissenschaftliche Hausforscher die Bedeutung des Hauses. Viele öffentliche Stellen bemühten sich darauf hin, das Haus vor dem Abriss und der Beseitigung zu bewahren und es der Nachwelt zu erhalten.  So wurde es komplett dokumentiert, jedes Bauteil einzeln abgetragen und zunächst in dem abgelegenen Kirchzeller Weiler Breitenbach im Jahre 1966 wieder aufgebaut. Doch weil es dort wegen mangelnder Nutzung der Zerstörung durch die Witterung und auch durch Vandalismus ausgesetzt war, wurde das Haus schließlich 1981 ein zweites mal und jetzt an seinen endgültigen Standort an den Ortsrand von Preunschen versetzt..

Gemeindienstprojekt des Rotary Club Miltenberg
Um in das über 500 Jahre alte Haus eine Nutzung zu bringen, wurde 1985 ein Förderkreis gegründet, der sich zur Aufgabe stellte, ein wald- und forstwirtschaftliches Museum einzurichten. Idee und Initiative kamen von dem damaligen Fürstlich Leiningenschen Forstdirektor Dr. Harald Textor, einem Mitglied des Rotary Club Miltenberg. Der Rotary Club erklärte die Museumseinrichtung zu seinem Gemeindienstprojekt und war maßgeblich an der Ausarbeitung des Museumskonzeptes beteiligt. Zu den Kosten der Museumsinzenierung gab er einen Zuschuss von 20.000 Euro. Die Mitglieder legten persönlich Hand an bei der Reinigung und Konservierung der über 600 gesammelten Exponate und Präparate.

Die Museumskonzeption
Als zentrales Thema behandelt das Museum im Erdgeschoß die forstgeschichtliche Entwicklung seit dem Mittelalter. Die einst von einem Lauburwald bedeckte Region um Amorbach war Ende des 11. Jahrhunderts nahezu erschlossen. Für die Menschen dieser Zeit war der Wald ein Gut, das sie uneingeschränkt nutzen konnten. Über seinen Fortbestand brauchten sie sich keine Gedanken zu machen.
Doch Ende des Mittelalters, mit steigender Bevölkerung, entbrannte ein stetiger Kampf um den Wald und seine Nutzung. Immer mehr Menschen benötigten Holz zum Bauen ihrer Häuser, zum Herstellen ihrer Geräte und zum Heizen. Ausreichend Weideflächen für das Vieh waren nicht vorhanden, so diente der Wald auch als Weide und die Streu für ihre Ställe holten sie ebenfalls aus dem Wald.

Flyer

Übernutzung führte zu Auslichtung und Versteppung
Durch die fortwährende Ausbeutung des Waldes schwand der Altholzbestand auf den noch vorhandenen Waldflächen. Ein Nachwachsen junger Bäume wurde durch die Viehweide weitgehend verhindert, denn die Ziegen, Schafe und Rinder fraßen alles Grün in ihrer Reichweite. Um 1500 erließen deshalb die verschiedenen waldnutzungsberechtigten Parteien im Amorbacher Gebiet - das Kloster, die umliegenden Ortschaften und der Landesherr - die ersten Wald- und Forstordnungen. In ihnen versuchten sie ihre Rechte zu definieren und der fortschreitenden Auslichtung und Versteppung der Wälder entgegenzuwirken.

Nadelhölzer für verödete Waldflächen
Die Entwicklung konnte jedoch, trotz aller Anstrengungen, nicht aufgehalten werden. Erst im 18. Jahrhundert, als bereits viele Waldflächen verödet waren, begannen die Waldbesitzer mit großangelegten Nadelholzaufforstungen und nachhaltiger Waldbewirtschaftung. So sind uns heute große zusammenhängende Waldflächen erhalten geblieben, allerdings mit einem veränderten Baumbestand: aus dem einstigen Buchen- Eichen-Mischwald, ist überwiegend Nadelholzwald geworden, der Anteil der Laubhölzer beträgt weniger als 30 %. Außerdem sind große Flächen als Reinbestände (Monokulturen) angepflanzt.

Arbeitsplatz Wald
In der forstgeschichtlichen Entwicklung haben neben der landwirtschaftlichen Nutzung auch andere, längst vergessene Waldnutzungsarten eine Rolle gespielt. Das Museum dokumentiert die Arbeitsweise der Köhler, erinnert an die Glasmacher, Pottaschebrenner, Pechsieder und die Schmierbrenner im Wald, fast alle verbrauchten Holz große Mengen von Holz zur Ausübung ihrer Gewerbe und waren damit mitverantwortlich für die Devastierung der Wälder.
Auch Steinmetze verdienten sich im Odenwald ihr Brot im Wald, sie bearbeiteten die zahlreich am Waldboden herumliegenden Sandsteinbrocken und Findlinge. Und viele Taglöhnerfamilien hackten und pflügten mühsam den frisch gerodeten Waldboden, um ein oder zwei Jahre lang ein bißchen Getreide anzubauen.
Heute weiß kaum noch jemand von diesen Tätigkeiten im Wald, um so wichtiger erscheint es, daß sie im Museum dokumentiert werden.

Die Holzarbeit
Ein weiterer Schwerpunkt des Museums ist der Kreislauf der Holzernte, von der Gewinnung des Saatguts über die Pflanzung und Kultivierung der jungen Bäume bis hin zu ihrer Fällung. Die Pflanzschule, die Langholzfällung und das Schichtholzmachen sind auf sehr anschauliche und phantasievolle Weise visualisiert.
Um den Kreis zu schließen. werden die berühmten Kirchzeller Zapfenpflücker in einer weiteren Abteilung gezeigt. Im früher armen Kirchzell war die Arbeitsmöglichkeit als Zapfenpflücker eine wichtige Einnahmequelle. Die Zapfenpflücker reisten bis nach Skandinavien und weit in den Osten um bestes Saatgut zu ernten.
Auch das Sammeln von Beeren und Pilzen war für die Bevölkerung einst von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Übers Jahr entstandene Kleinschulden beim Müller, Bäcker und Metzger konnten vom Erlös der Heidelbeeren endlich beglichen werden und viele Kinder verdienten sich auf diese Weise ein paar Schuhe für den Winter. Die Beerfrau, die auf dem Kopf ein Kissen und darauf einen Korb (Quitsch und Manne) trägt, steht symbolisch für diese Sammeltätigkeit.

Das Museum zeigt die Ursachen und Wirkungen einer langen Entwicklung. Teilweise seltene und kostbare historische Objekte sind wirkungsvoll zur Schau gestellt. Darüber hinaus sind alle Bereiche mit zahlreichen Objekten und historischen Fotos sehr anschaulich und eindrucksvoll gestaltet. Im Medienbereich kann der Besucher u.a. in einem Videofilm Zapfenpflücker bei ihrer Arbeit beobachten.

Im Jahre 1998 kam das Museum durch seine eindrucksvolle und gelungene inszenierung und Darstellung beim Wettbewerb um den Museumspreis  der Bayerischen Versicherungskammer für die nichtstaatlichen Museen auf dem zweiten Platz.

Im Anschluß an den Museumsbesuch bietet sich eine kleine Wanderung zur schön gelegenen staufischen Burgruine Wildenberg an. Vom Museum aus ist sie in einem etwa fünfzehn minütigen Spaziergang zu erreichen.

Zur Museumsbeschreibung gibt es einen Flyer, der bei der Gemeindeverwaltung Kirchzell erhältlich ist. 
Das Museum ist geöffnet an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen, von April bis September von 11.00 - 17.00 Uhr und von Oktober bis März von 12.00 - 16.00 Uhr, außerhalb dieser Öffnungszeiten sowie Führungen auf Anfrage bei der Museumsverwaltung:  

      Markt Kirchzell
    Hauptstraße 19
    63931 Krichzell
    Tel: 09373/97430
    Fax:09373/974324
    Email: gemeinde@kirchzell.de
    Internet: www.kirchzell.de


 

Sonntag, 1. Dezember 1985/web815
Letzte Änderung: 17.10.12/web815


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